Zur Erinnerung an die Buddenburg und die bewegte Geschichte ihrer Bewohner setzt der Förderverein für Kunst und Kultur Lünen zur Jahrtausendwende das Projekt Hecken Buddenburg um.
Haus Buddenburg – Geschichte
1293 wurde durch die Brüder Budde, daher der Name Buddenburg, eine Burg errichtet, die aber wieder niedergerissen wurde. da sie gegen den Willen der Grafen von Dortmund und der Reichsstadt Dortmund erbaut wurde. 1330 wurde dann am gleichen Standort wieder eine Burg errichtet. Mehr als 600 Jahren residierten hier die Herren von Frydag, die zu den alten Adelsfamilien in Westfalen gehören. Die Burg wurde 1845 abgebrochen und an ihrer Stelle eine repräsentative Schlossanlage mit Hauptgebäude errichtet. Der letzte Frydag, Udo, starb 1902 kinderlos. Den Besitz übernahm sein Neffe Udo von Rüxleben. In der Nacht auf den 2. Mai 1908 wurde von Rüxleben von seiner Ehefrau erschossen; diese beging anschließend Selbstmord. Die Erben verkauften 1913 das Schloss und den Grundbesitz an die Stadt Lünen.
Eine wechselhafte Geschichte begann. So beherbergte die Schlossanlage 1933 die Bezirks-schule des Freiwilligen Arbeitsdienstes. In dieser Zeit gab es auch eine Freilichtbühne an der Nordseite des Schlosses. Von 1944 bis Kriegsende war es ein Wehrertüchtigungslage. Nach Kriegsende diente es als Unterkunft für Flüchtlinge. Von 1947 bis 1956 war hier die Meisterschule für das gestaltende Handwerk (Werkkunstschule Dortmund) und von 1958 bis 1963 eine Förderschule für Spätaussiedler untergebracht. 1967 erwarben die Vereinigten Aluminiumwerke das Haus Buddenburg und die dazugehörigen Ländereien. Nachdem die Gebäude Gastarbeitern als Wohnung gedient hatten, wurde sie 1977 schließlich abgebrochen.
Die Heckenanlage
Das Projekt Haus Buddenburg sah vor, dass der Grundriss des Haupthauses und der beiden Nebengebäude durch eine Heckenpflanzung nachgezeichnet wird. 1999 wurden hierzu viele Gespräche geführt, so u.a. mit den Eigentümern des Grundstückes, der Firma Rethmann AG, der Stadt Lünen und dem Lippeverband. Alle waren von der Idee begeistert und die Firma Schulte GmbH erhielt nach erfolgter Ausschreibung den Auftrag, die Bepflanzung mit einer Ligusterhecke vorzunehmen, was im April 2000 geschah. Auf einer Gesamtlänge von ca. 240 m wurden insgesamt 890 Pflanzen gesetzt. Über den Sommer 2000 und das Frühjahr 2001 stellte sich allerdings heraus, dass das Unkraut auf dem zuvor von der Fa. Rethmann vorbereiteten Gelände ein Problem darstellte. Die Hecke wurde nachgearbeitet und ein Pflegeplan erstellt, was Abhilfe brachte.
Am 01.April 2001 wurde die Hecke offiziell übergeben und eine Informationstafel aufgestellt. Am 10.Mai 2015 wurde der Rundweg des Projektes Natur- und Kulturlandschaftserlebnis Lüner Lippeaue mit seinen 16 Erlebnisstationen eröffnet. Station 9 ist die Budden-burg. Die vorhandenen Gebäudeumrisse wurden noch um Mobiliar von Schlafzimmer, Ess-zimmer, Bibliothek und Kontor ergänzt. So können die Besucher einen Einblick in das Leben im ehemaligen Schloss Buddenburg sowie über die bewegte Geschichte der Lippeaue erhalten.
Fotos: Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e.V.