31. Mai 2012 Web_Master_KuKL

HOCHHINHAUS – 50 JAHRE RATHAUS LÜNEN

Zum 50jährigen Jubiläum bildete sich die Arbeitsgruppe „50 Jahre Rathaus Lünen“. Eine Meisterleistung der Architektur, da Rathaus, sollte entsprechend gewürdigt werden. Es sollte zum Geburtstag eine Ausstellung bekommen. Zu diesem Plan gesellte sich bald die Idee, das Rathaus nicht nur im Rathaus selbst vorzustellen, sondern seine Eleganz hinaus in die Stadt zu tragen – mit einem Buch.

Zwei Architekten, zwei Denkmalpfleger und drei Historiker betrachteten das Rathaus auf die jeweils für sie eigene Weise. Keine Perspektive ähnelte der anderen, was der Baufachmann sah, erstaunte den Geschichtler und umgekehrt. Zwischen Entdecken und Verarbeiten vergingen elf Monate. Mit jeder investierten Stunde öffnete sich das Rathaus der Gruppe ein bisschen mehr, offenbarte verborgene Winkel, Schattenseiten und helle Gesichter und bewies Format.

Noch mit 50 Jahren ist das Rathaus Lünens eine Schönheit. Wer ihr zuhören mag, dem erzählt sie ihre Geschichten. Das Buch HochHinHaus – 50 Jahre Rathaus Lünen hat sie gesammelt und ist zugleich eine davon.

Der Förderverein für Kunst und Kultur erkannte die Notwendigkeit den Wert des denkmalgeschützten Rathauses wieder in Erinnerung zu rufen und begleitete und finanzierte darum die Entstehung des Bild- und Textbandes HochHinHaus – 50 Jahre Rathaus Lünen durch die ehrenamtlichen Autoren.

Die Arbeitsgruppe „50 Jahre Rathaus Lünen“, Oktober 2010

  • Wolfgang Balzer
  • Peter Freudenthal
  • Dirk Husemann
  • Johannes Kleffken
  • Hans-Jürgen Korn
  • Karl Marek
  • Fredy Niklowitz

Eine Stadt will hoch hinaus

Es ist schön und voller Geschichten. Das Rathaus der Stadt Lünen feiert 50. Geburtstag. Im vergangenen halben Jahrhundert hat das Gebäude erlebt, wie sich die Welt um und in Lünen veränderte: vom Wirtschaftwunder zur Globalisierung, vom Kalten Krieg zur Wiedervereinigung Deutschlands, vom Bergbau zum Strukturwandel. Mit 54 Metern Höhe scheint das Lüner Rathaus dazu geschaffen, solche Veränderungen zu überblicken und zu überdauern. Aber der Schein trügt.

Hinter der Monumentalität des Hauses verbirgt sich eine feinsinnige Architektur, die auf Veränderungen im Umfeld reagiert und die ihre Wirkung wandelt: Umgestaltungen des Marktplatzes gaben auch jedes Mal dem Rathaus ein neues Gesicht, der Bau des Hertie-Kaufhauses schmälerte seine ursprüngliche Wirkung.

Überdies stellte jede Reform in der Gesellschaft neue Anforderungen an die Verwaltung, an den Raum, den das Rathaus zur Verfügung stellte: Als das Gebäude in den 1950er-Jahren geplant wurde, dachte noch niemand daran, dass einmal einige hundert Kilometer Computerkabel darin verlegt werden müssten. Das Rathaus passte sich an und blieb doch stets dasselbe.